Fachkräftesicherung im Fokus: Interview mit dem LBT e.V. zur Ausbildung in Transport und Logistik
Für unser Interview zum Beruf des Monats "Berufskraftfahrer/-in" haben wir Herrn Matthias Seitz vom Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) e.V. ein paar Fragen stellen können.
Herr Seitz, Sie sind Projektmitarbeiter im Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) e.V. Was sind Ihre Aufgaben, bzw. die des Vereins und welche Firmen sind bei Ihnen im Verein?
Der LBT vertritt rund 1.600 Unternehmen des Güterkraftverkehrsgewerbes in Bayern. Zweck und Aufgabe des LBT e.V. ist die Wahrnehmung und Förderung der allgemeinen und wirtschaftlichen Interessen der Unternehmen des Güterkraftverkehrs. Der LBT ist ein Arbeitgeberverband und vertritt die arbeitsrechtlichen Interessen seiner Mitglieder.
Die derzeitige und zukünftige Fachkräftesicherung unserer Mitgliedsbetriebe ist für uns von oberster Priorität. Wir beraten Betriebe zur Ausbildung, bieten Informationsmaterialien an und führen Projekte durch, um junge Menschen für unsere Berufe zu begeistern. Ein Beispiel ist das inzwischen abgeschlossene JOBSTARTERplus-Projekt "BKF-Connect", mit dem wir den Ausbildungsprozess digitaler und attraktiver gestalten wollten. Die Ergebnisse nutzen wir weiterhin in der Nachwuchsarbeit.
Dadurch soll insbesondere verhindert werden, dass sich Unternehmen aus der dualen Berufsausbildung zurückziehen, weil diese entweder wiederholt die Erfahrung gemacht haben, dass ihre Ausbildungsplätze nicht besetzt werden konnten oder diese verschiedentlich Abbrüche von Ausbildungen in diesem Beruf erleben mussten.
Welche Ausbildungen kann ich als Jugendlicher im Bereich Transport und Logistik machen und was ist gerade besonders nachgefragt?
Folgende duale Berufsbilder werden im Bereich Transport und Logistik ausgebildet:
- Berufskraftfahrer/in
- Fachlagerist/in
- Fachkraft für Lagerlogistik
- Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft
- Kaufmann/frau für Spedition und Logistikdienstleistung
- Kaufmann/frau für Büromanagement
- Kraftfahrzeugmechatroniker/in
Besonders gefragt ist die Ausbildung zum/zur Kaufmann/frau für Spedition und Logistikdienstleistung. Die duale Ausbildung zum/zur Berufskraftfahrer/-in erfreut sich ebenfalls wachsender Beliebtheit.
Wir haben derzeit den „Berufskraftfahrer“ als Beruf des Monats auf sprungbrett bayern. Wie kann man sich die 3-jährige Ausbildung vorstellen und was muss der Schüler bzw. die Schülerin mitbringen?
Ziel der beruflichen Ausbildung zum/zur Berufskraftfahrer/-in ist es, aus motivierten und engagierten Menschen qualifizierte und verantwortungsbewusste Profi-Fahrer/-innen zu machen. Die Auszubildenden lernen, ihren Job gelassen, sicher und souverän zu machen. Partnerschaftliches und rücksichtsvolles Fahren gehören eben so dazu wie das serviceorientierte Verhalten gegenüber Kunden. Jede Menge Know-how, angefangen von Verkehrs- und Verladevorschriften, technisches Wissen, Organisationstalent, das Beherrschen der Fahrphysik und vieles andere mehr, werden vermittelt.
Im aktuellen Beruf des Monats kann man sich darüber noch genauer informieren:
Wie schauen die Perspektiven aus, d.h. welche Qualifikationen können denn im weiteren Berufsleben erworben werden.
Eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum/zur Berufskraftfahrer/in ist eine solide Grundlage für die Weiterbildung zum geprüften Kraftverkehrsmeister. Die berufliche Perspektive als Kraftverkehrsmeister beginnt meist als Disponent/in bis zum Fuhrparkleiter/in
Gibt es in den Unternehmen denn die Möglichkeit ein Praktikum zu machen, wenn man sich nicht sicher ist, ob man dort eine Ausbildung machen möchte? Wie gehe ich am Besten vor?
Viele unserer Ausbildungsbetriebe setzen ein Praktikum voraus. Die Bereitschaft zu einem Praktikum sollte natürlich in der Bewerbung erwähnt werden.
Regionale Ausbildungsplätze, z.B. für die Ausbildung zum/zur Berufskraftfahrer/in können über uns oder die Arbeitsagentur abgefragt werden.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Seitz!